Bang & Olufsen Headset Test
Das Beoplay Portal von B&O ist qualitativ hochwertig, kostet aber auch eine ganze Menge Geld.
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Jan Michelsen
Das Traditionsunternehmen Bang & Olufsen hat mit dem Beoplay Portal ein sündhaft teures Headset im Angebot. Doch kann die Audio-Technik im Test überzeugen?
Testfazit
Testnote
1,6
gut
Das Beoplay Portal von Bang & Olufsen ist kostspielig, punktet aber auch auf fast allen Gebieten: Das Design ist schlicht und schick, das Gaming-Headset wirkt wertig. Das unsichtbare Mikrofon ist kein Überflieger, der Klang, für den die Dänen bekannt sind, ist einmal mehr erstklassig. Dank Funktionen wie ANC und Transparenz-Modus ist die Technik sogar im Alltag als Over-Ear-Kopfhörer geeignet.
Pro
- Schick und wertig
- Toller Klang
- Mikrofon im Gehäuse verbaut
- Auch abseits des Gamings einsetzbar
- Aktive Geräuschunterdrückung
Kontra
- Mikrofon nur okay
- App-Zwang für alle Funktionen
Gaming-Headsets gehören fest zum Repertoire eines jeden Gamers, ob nun Hobby-Zocker oder professioneller eSportler. Im Fokus bei Preis und Leistung stehen häufig die großen Marken der Szene, die mit ihrer Peripherie seit Jahren begeistern: Razer, SteelSeries, Roccat, Corsair, Logitech oder HyperX. Gerade beim Thema Headsets mischen jedoch immer mehr bekannte Hersteller mit, die mit Gaming sonst wenig am Hut haben. Dazu zählt etwa das Traditionsunternehmen Bang & Olufsen, kurz B&O. Die Dänen sind bekannt für hochwertige, optisch ausgefallene und vor allem teure Produkte. Mit dem B&O Beoplay Portal steht ein
Gaming-Headsetab stolzen 400 Euro bereit. COMPUTER BILD hat die hochpreisige Audio-Technik getestet.
Die besten Gaming-Headsets
Klasse Design und Wertigkeit
Das Beoplay Portal von Bang & Olufsen besteht zu einem großen Teil aus Kunststoff, wobei Teile der Hörmuschel und der Bügeloberseite mit Kunstleder überzogen sind. Gleiches gilt für die dicken und bequemen Ohrmuscheln. Das Polster am Bügel besteht unterdessen aus Stoff. Hier fällt der Andruck dezent stark aus. Mit gerade einmal 280 Gramm Gewicht sind selbst längere Zock-Sessions kein Problem. Die Kabel lassen sich allesamt abnehmen. Sorgen um die Position des Mikros brauchen sich Nutzerinnen und Nutzer nicht zu machen: Wie beim
Sony Pulse 3Dsteckt das Mikrofon im Gehäuse, ein zusätzlicher Arm vor dem Mund ist nicht nötig. Doch wie gut klingt die Aufnahme damit?
Mikrofon mit Luft nach oben
Viele Headsets scheitern unabhängig von der Preisklasse an den verbauten Mikrofonen. Auch Bang & Olufsen reißt keine Bäume aus, obwohl die Qualität generell in Ordnung ist. Die Aufnahmequalität des unsichtbaren Mikros ist insgesamt gut, doch wirkt der Klang für Mitspieler über Funk und Kabel eher dumpf und leicht roboterhaft. Nebengeräusche, etwa das Knistern einer Chipstüte, werden teils deutlich eingefangen und an Mitspieler übertragen. Immerhin muss man sich nie über die Position des Mikros vor dem Mund Gedanken machen.
Klanglich ein echtes Brett
Bang & Olufsen ist für starke Preise und markante Designs bekannt, vor allem aber für guten Klang! Und diese Expertise hört man auch beim Beoplay Portal. Der Klang wirkt zwar leicht blechern und bietet ohne wirklichen Bass nur wenig Wumms in Shootern, aber die Wiedergabe ist klar und sehr angenehm. Auch die räumliche Ortung – häufig ein entscheidender Vorteil in Spielen, um die Position des Gegners ausfindig zu machen – funktioniert super. Der Feind in "
Call of Duty: Vanguard" ein Stockwerk höher wird ebenso schnell und präzise geortet wie der heranrauschende Kontrahent bei "
Gran Turismo 7".
Voller Umfang nur mit App
Dank Bluetooth lässt sich das Portal mit dem Smartphone verbinden und im Alltag beispielsweise mit Musik, Podcasts & Co. nutzen. Über die App "Bang & Olufsen" (für
Androidund
iOS) spendieren die Dänen Software-Updates und Zugriff auf Equalizer, um Höhen oder den Bass persönlichen Vorlieben anzupassen. Neben eigenen Presets lassen sich Transparenz-Modus und aktive Geräuschunterdrückung (Active Noise-Cancelling, kurz ANC) einstellen. Ein tolles Feature, das in der Regel bei guten In- und Over-Ear-Kopfhörern zum Einsatz kommt. B&O zeigen damit deutlich, dass der teure Beoplay Portal auch für Musik auf Reisen geeignet ist. Alle Einstellungen in der App sind nur nach einer Registrierung möglich. Gerade für Änderungen bei ANC & Co. gibt es keine andere Möglichkeit als die Nutzung der App.
Viele Anschlüsse, ausdauernder Akku
Über Bluetooth, USB oder analog via Klinkenkabel lässt sich das Beoplay Portal mit PC, Konsolen, Smartphone verbinden. Für Microsofts Xbox und Sonys PlayStation gibt es verschiedene Ausführungen und entsprechende USB-A-Dongle, die eine kabellose Verbindung garantieren. Der Akku hält lange durch: Das Headset von B&O in der PlayStation-Ausführung kam auf fast 23 Stunden Spielzeit unter Volllast und mit ANC. Fein: Selbst während der Ladung lässt sich das Headset weiterhin nutzen, dank eines langen Kabels muss man sich nicht unnötig verrenken oder Verlängerungen durch die halbe Wohnung legen. Die Steuerung am Headset fällt etwas fummelig aus.
B&O Beoplay Portal Test: Fazit
Das Beoplay Portal von Bang & Olufsen ist kostspielig, punktet aber auch auf fast allen Gebieten: Das Design ist schlicht und schick, das Gaming-Headset wirkt wertig. Das unsichtbare Mikrofon ist kein Überflieger, der Klang, für den die Dänen bekannt sind, ist einmal mehr erstklassig. Dank Funktionen wie ANC und Transparenz-Modus ist die Technik sogar im Alltag als
Over-Ear-Kopfhörergeeignet. Testnote: 1,7